Blutschnee für die Schönheit

WUSSTEN SIE SCHON?


 

Kapitän John Ross lebte vor 200 Jahren. Er war ein Seefahrer auf der Suche nach der sogenannten Nordwestpassage - eine schnelle Schiffsroute nördlich von Kanada durch das Polarmeer. Mit den Schiffen Isabella und Alexander stach er in See. Im Eismeer machte die Mannschaft eine scheinbar schauderhafte Entdeckung: Roter Schnee - den Blutschnee.

 

Schneefelder und auch schneebedeckte Felsen waren wie von Blut gefärbt. Die langsame Vorbeifahrt mit den alten Segelschiffen muss an solchen Stellen ganz schön gruselig gewesen sein, vor allem weil es in diesen Gebieten sehr einsam ist.

 

Kapitän Ross notierte diese Beobachtungen im Logbuch und gab sie in seinem Buch "A voyage of discovery" wieder. Er nannte die blutroten Klippen "Crimson Cliffs" und fertige Zeichnungen an.

 



Eine weitere Expedition im Jahr 1851 brachte Proben—Röhrchen aus der Baffin Bay mit, von denen eine Probe noch immer im Berliner Museum fur Naturkunde aufbewahrt wird.



 

Heute weiß man, was die rote Farbe hervorruft: Sie stammt vom Farbstoff Astaxanthin, einem Carotinoid, das man  in anderen Algen, Garnelen oder Lachs findet. Letztere eignen sich den Farbstoff allerdings durch den Verzehr von solchen rotgefärbten Algen an.

 

Die Schneealgen - die vielleicht berühmtesten Vertreter solcher Algenarten - leben ausschließlich in langsam abtauenden Schneefeldern während des Sommers. Sie sind sowohl von den Polargebieten als auch vielen Bergregionen wie den Alpen bekannt. Im Grunde also eine heimische Pflanzenart der Schweiz.

 

Aber warum die rote Färbung? In der Alge schützt dieser blutrote Farbstoff die lichtempfindliche Photosynthese vor zu intensiver Sonnenstrahlung. Vermutlich dient das Astaxanthin auch dazu, das Erbmaterial im Zellkern vor schadigendem UV—Licht abzuschirmen. Die Pflanze schützt ihre Zellen also vor schädigenden äußeren Einflüssen.

 

Diese Eigenschaft kann biotechnologisch - also durch rein pflanzliche Zellzüchtungen - gezielt bereitgestellt werden und in sehr hochwertigen Hautcremes verwendet werden.

 

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Quelle: https://dbg-phykologie.de/alge-des-jahres/alge-des-jahres-2019/

 

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